Aufmarsch der Antizionisten in Kassel

Eine Gruppe „Frieden in Palästina“ plant am kommenden Dienstag einen Aufmarsch in Kassel. Bezeichnender Weise heisst es so und nicht etwa „Frieden mit Israel und Palästina!“ Palästina steht im Verständnis der Aufrufenden für den gesamten Raum zwischen Mittelmeer und Jordanien, indem nach der Vorstellung einiger Postings Juden auch geduldet werden sollten, vornehmlich aber die, die israelische  Fahnen verbrennen, die sich gegen die Wehrpflicht stemmen und für die Israel ein Sakrileg ist. Israel an sich wird im Aufruf mit Terrorismus gleichgesetzt, es ist von Genozid die Rede und davon, dass Palästina massakriert wird. Es wird behauptet „Vor langer Zeit gab es den Staat Palästina, in dem nur Palästinenser wohnten.“ – eine Behauptung die barer Unsinn ist – und dann kamen die Nazis, unter denen „viele Juden auf grauenvolle Weise behandelt wurden“, woraufhin der Westen beschloss, ihnen ein eigenes Land zu geben. Am Anfang lebte man friedlich, bis die „Israelis anfingen territoriale Ansprüche an Palästina zu stellen.“

Obwohl die Organisatoren bemüht sind, die schlimmsten antisemitischen Auswüchse auf ihrer Organisationsseite auf Facebook zu unterbinden, wird dort genug veröffentlicht, so das klar ist worum es geht und wer dort am Dienstag marschieren wird.

Israelhass I

Auf der Facebokseite der Organisatoren: Indirekte Holocaustleugnung, Gleichsetzung Israel mit dem Nationalsozialismus …

Es wird kein Marsch für den Frieden werden, sondern einer für ein Palästina ohne Israel, übersetzt für ein Palästina ohne Juden. Frieden ist nicht erwünscht.

Haike hellal fb, frieden in palästina

Auf der Facebookseite der Organisatoren, was wir wollen: Kein Frieden

Mitglieder der Jüdischen Gemeinde Kassels haben Angst, vereinzelt wurden Stimmen unter der Aufrufern laut, sich vor der Synagoge zu versammeln. Der in der Kasseler Synagoge stattfindende Religionsunterricht für Kinder wurde aus Angst vor Übergriffen abgesagt.

2009 fand der in Kassel bisher größte antisemitische Aufmarsch nach 1945 statt. Auch damals ging es um Israels militärische Aktionen gegen die Hamas im Gaza. Damals beteiligten sich neben der Friedensbewegung auch die katholische Kirche, die Milli Görüs und eben jene Palästina-Solidarität, die den Aufruf in diesen Tagen organisiert.

Am Montag findet eine Sitzung des Magistrats statt. Ob er sich klar und deutlich gegen diesen Aufmarsch äußern wird, bleibt abzuwarten.

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Ein Kommentar zu “Aufmarsch der Antizionisten in Kassel

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