Ein unspektakulärer sonniger Nachmittag und eine kleine Geste der Solidarität

Mitstreiter und Mitstreiterinnen des BgA-Kassel, der Raccoons/T.A.S.K. aus Kassel und weitere Interessierte hatten sich zu einem Picknick auf einem Freizeitgelände vis-à-vis der Kasseler Synagoge heute ab 15.00 Uhr versammelt. Eine Gruppe von Aktivisten hatte heute erneut zu einer Demo, dieses mal unter dem Motto „Freiheit für Palästina“ aufgerufen, sie meinten dabei weniger „Free Gaza from Hamas“, als vielmehr befreit ganz Palästina von Israel. Dass sie dabei ihr Mütchen zunächst an den Kasseler Juden hätten versuchen können zu kühlen, war nach den Ereignissen am Dienstag in Kassel, den bedrohlichen Postings auf ihrem Facebook-Account und den Ereignissen in anderen deutschen Städten zu befürchten. Die Mitglieder der jüdischen Gemeinde fürchteten um die Sicherheit der Besucher ihrer Synagoge.

 

Kassel_Synagoge01

Wir hätten es nicht verhindern können, wenn es denn die Demonstranten für die „Freiheit“ Palästinas darauf angelegt hätten, die Besucher der Synagoge zu überfallen. Es ist auch nicht unsere Aufgabe, die Sicherheit für die Kasseler Juden sicher zu stellen, sondern das ist die Aufgabe der Exekutive dieses Staates. Die Kundgebung blieb aber ruhiger als am Dienstag und sie war auch nicht mehr ganz so machtvoll wie das letzte Mal, vor allem war der antisemitische Krawallblock dieses mal nicht ganz so eindrücklich wie am Dienstag und es fehlte ihnen auch der Anlass leidenschaftlich auszuflippen, nämlich die Präsenz israelischer Fahnen. Auch am Rathaus wurden, etwa wie es aus Solidarität zu Israel und zu seiner Partnerstadt Ramat Gan aktuell geboten wäre, keine israelischen Fahnen gehisst. Der OB Hilgen soll die Synagoge zum Gebet besucht haben, er wurde mit dem Dienstwagen hingekarrt und wieder weggekarrt.

Das Gelände wurde weiträumig durch die Polizei gesichert. Wir wollten durch unsere Anwesenheit den Besucherinnen und Besuchern der Synagoge einfach klar machen, dass es in Kassel Menschen gibt, denen es nicht egal ist, wenn sich Juden in Deutschland fürchten müssen. Wir wollten durch unsere Anwesenheit – wir waren zeitweise 30 Leute, also deutlich wahrzunehmen – mit einer bescheidenen Geste, unsere Solidarität mit den Mitglieder der jüdischen Gemeinde Kassels ausdrücken.

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