Presseerklärung des Bündnis gegen Antisemitismus Kassel zum Luftangriff auf Israel:
Israel is under attack
Am Abend des 13. April 2024 wurde Israel das Ziel eines massiven Angriffs mit Raketen und Drohnen aus dem Iran. Über 300 Flugkörper wurden gegen Israel gefeuert. Vor allem der Süden Israels, Jerusalem, aber auch der Golan und andere Teile Israels waren das Ziel der Luftangriffe. Israel hegt keinerlei Gebietsansprüche gegen den Iran, bis zum Machtantritt des Mullah-Regimes gab es sogar gute diplomatische Beziehungen zum Iran. Doch seit dem Machtantritt des Mullah-Regimes entwickelte der Iran sich zur wichtigsten und am besten gerüsteten Macht im Nahen und Mittleren Osten, deren ausgesprochenes Ziel es ist, die Verständigung arabischer Nationen mit Israel zu unterlaufen und Israel zu vernichten. Für dieses Ziel unterstützt die islamische Republik Iran auch die islamisch-sunnitische Hamas, die ein bewaffneter Arm der Muslimbruderschaft ist.
Am 7. Oktober 2023 wurde Israel Opfer eines antisemitischen Angriffs. Ziel der Angreifer war die Ermordung möglichst vieler Juden. Über 1200 meist völlig wehrlose und arglose Menschen wurden gezielt ermordet, Frauen vorher vergewaltigt, ihre Leichen geschändet, über 200 Menschen wurden entführt. Der Angriff wurde aus einem Gebiet vorgetragen, das von Israels Sicherheitskräften und den dort lebenden Juden 2005 komplett geräumt wurde. Seit 2007 herrscht in diesem Gebiet die Hamas, die von der dortigen Bevölkerung an die Macht gewählt wurde. Die Programmatik der Hamas und die Äußerungen ihrer Funktionäre sind eindeutig. Offen wird der Mord an den Juden und die Vernichtung des jüdischen Staats Israel propagiert. Dem folgten Taten: Seit 2007 folgten in regelmäßigen Abständen Angriffe mit Raketen und Einsatzkommandos gegen Israel und seine Bürger. Nach den ersten dieser Angriffe auf die umliegenden Kibbuzims und auf die Stadt Sderot riegelte Israel die Grenzen zum Gaza ab. Die Popularität der Hamas ist im Gaza und in den sogenannten palästinensischen Autonomiegebieten ungebrochen, sie hat seit dem 7. Oktober sogar zugenommen.
Der Kampf gegen Israel und der Iran
1979 wurde im Iran die autoritäre und korrupte Monarchie des Schahs gestürzt. In den folgenden Monaten gelang es den religiösen Kräften um Ayatollah Khomeini die Bewegung zur demokratischen Erneuerung des Iran unter Anwendung brutaler Gewalt zur Seite zu drängen, um schließlich im Iran eine islamisch begründete Diktatur auszubauen, deren Totalität und Brutalität die der Monarchie unter dem Schah weit in den Schatten stellte. In Folge der Machtergreifung des Mullah-Regimes wurden zehntausende Kämpferinnen und Kämpfer für einen demokratischen Iran ermordet. Bis heute verfolgt das Regime diese mörderische Praxis. Oppositionelle, Frauenrechtlerinnen und Vertreter nationaler Minderheiten werden fast täglich hingerichtet und verschwinden in den Folterkellern der terroristischen Sicherheitskräfte. Ein zentraler Punkt des islamischen Mullah-Regimes war und ist die Vernichtung Israels. Dieses Ziel wurde und wird von den iranischen Machthabern völlig offen und ungeniert propagiert. Im Iran wurden viele der dort noch lebenden Juden als Zionisten verfolgt und umgebracht. Durch den Aufbau und die massive Unterstützung der den Mullahs treu ergebenen Terrorgruppe der Hisbollah schuf der Iran ein vor allem im Libanon agierendes Instrument, um Israel zu bedrohen und immer wieder anzugreifen. Im Zuge des Bürgerkriegs in Syrien wurde die Präsenz der terroristischen Revolutionsgarden in unmittelbarer Nachbarschaft zu Israel ausgebaut. Die Revolutionsgarden in Syrien sind mit weitreichenden schweren Waffen ausgerüstet und werden von hochkarätigen Kommandeuren angeführt. Auch die sunnitische Hamas im Gaza kann auf die massive Unterstützung des Mullah-Regimes zählen. Entwicklung und Bau der Atombombe und geeigneter Trägersysteme sind weitere für das iranische Regime zentrale und konsequent weiter getriebene Instrumente, um das Ziel, die Vernichtung des Jüdischen Staates, zu erreichen.
In Folge der Errichtung der „Islamischen Republik“ flohen zahlreiche Iranerinnen und Iraner in das Ausland. Viele von ihnen führen im Exil ihr Engagement gegen die islamische Diktatur der Mullahs bis heute fort. Auch aus dem Iran hört man immer wieder, dass sich zahlreiche Menschen israelfeindlichen Propaganda-Aktionen verweigern.
Die palästinensische Diaspora zeichnet sich in Europa, Deutschland und auch in Kassel dagegen dadurch aus, dass sie die israelfeindliche, antizionistische und antisemitische Propaganda der politischen Organisationen in den „Palästinensischen Autonomiegebieten“ und aus dem Gaza massenwirksam verbreiten. Sie erfahren darin von zahlreichen NGOs, Parteien und Organisationen und aus zahlreichen Redaktionsstuben deutscher und europäischer Medien Unterstützung.
„Staatsräson“ und Wirklichkeit
Deutschland rühmt sich mit einer Staatsräson, die den Anspruch hat, für die Sicherheit Israels einzustehen. Zwar gehört Deutschland neben den USA zu den wichtigsten Waffenlieferanten Israels, doch an der politischen Front hapert es viel zu oft mit einem unmissverständlichen Einstehen für den Staat Israel.
Antiisraelische, antizionistische und antisemitische Propaganda ist in Deutschland und in Kassel möglich. Sie wird bisweilen sogar mit öffentlichen Geldern gefördert und kann auf Veranstaltungen in zahlreichen Städten und auch in der Stadt Kassel, wie auf der documenta 15, dem Altstadtfest, der Museumsnacht und auf dem Frühlingsfest des Schlachthofs präsentiert werden.
Anstatt ein Einreisestopp gegen Personen aus dem Gaza und den Autonomiegebieten zu verhängen, werden Sanktionen gegen „Siedler“ verhängt.
Umfassende und wirksame Sanktionen gegen den Iran werden unterlaufen. Nach wie vor gibt es auf Regierungsebene Kontakte zu Funktionsträgern des Mullah-Regimes.
Deutschland gehört nicht zu den Ländern, die Maßnahmen diskutieren oder gar ergreifen, um die iranische Atomrüstung wirksam zu unterbinden.
Politiker der abgehalfterten Fatah werden von deutschen Politkern hofiert.
Sogenannte Hilfsgelder in Milliardenhöhe fließen ohne Bedingungen zu ihrer Verwendung und ohne effektive Kontrolle an die Autonomiebehörde und in den Gaza.
Anstatt Israel bei der militärischen Vernichtung der Hamas zu unterstützen, die bedingungslose Kapitulation der Hamas und die Freilassung aller Geiseln als Voraussetzung zur Aufnahme von Maßnahmen zur Linderung der prekären Lage der Bevölkerung im Gaza, dessen Wiederaufbau und einen Frieden im Gaza zu fordern, wird von Israel ein Waffenstillstand gefordert.
Es wird keine Gesetzesgrundlage geschaffen, um gemäß der vorgeblichen Staatsräson gegen Organisationen und Einzelpersonen, die gegen Israel agitieren, wirksam und rechtssicher vorzugehen. So konnten auch in Kassel einige antisemitische Kundgebungen abgehalten werden, Verbotsversuche erwiesen sich als unwirksam. Dem Ostermarsch wurde die Rathaustreppe zur israelfeindlichen Agitation überlassen.
Wir fordern von der Stadt Kassel:
Hissen und schützen sie bis zur erfolgreichen Beendigung der militärischen Kampagne der IDF gegen die Hamas als Ausdruck der Solidarität mit dem Jüdischen Staat die Israelische Flagge am Rathaus.
Ergreifen Sie die Initiative und errichten Sie den Opfern aus Kassels Partner-Stadt Ramat Gan – stellvertretend für alle Opfer des Terrors und der Kriege gegen Israels – ein nachhaltiges Gedenken.
Unterbinden Sie sämtliche Auftrittsmöglichkeiten einschlägiger israelfeindlicher und antizionistischer Organisationen und Einzelpersonen auf städtischen Veranstaltungen und Veranstaltungen in Kassel, die mit öffentlichen Geldern bezuschusst werden. Wirken Sie auf die Universität Kassel ein, dass sie dies auch an der Universität konsequent umsetzt.
Treten Sie gegen Versuche ein, antisemitischer Agitation und Propaganda auf den in Zukunft stattfindenden documentas freien Lauf zu lassen.
Fordern Sie von den politisch Verantwortlichen der Bundesregierung Maßnahmen zur Gesetzgebung, um antiisraelischer Aktion und Propaganda rechtswirksam entgegentreten zu können.
Beenden Sie den öffentlich geförderten interreligiösen Dialog mit den israelfeindlich und bisweilen antisemitisch ausgerichteten Islamverbänden und Moscheevereinen in Kassel, wie der DITIB, der Milli Görüs, der ATB und wie das Muslimische Zentrum.